Am vergangenen Mittwoch hatte der Arbeitskreis Soziales der Bündnis90/Die Grünen Drensteinfurt in die Alte Post geladen um sich mit der Frage zu beschäftigen, wie Frauen in die Armutsfalle geraten. Referentin Gabriele van Stephaudt, von der Frauenberatungsstelle Beckum, berichtete eindrucksvoll warum grade Frauen so häufig von Armut betroffen sind.
„Das größte Risiko in Deutschland in Armut zu geraten, ist es eine Frau zu sein“, so van Stephaudt. „Wir müssen uns mit den Frauen denen es schlechter geht solidarisieren.“
Obwohl es in einem wirtschaftlich reichen Land wie Deutschland fast undenkbar scheint, sind es vor allem Frauen, die auch heute, 100 Jahre nach Durchsetzung des Frauenwahlrechts und trotz intensiver Bemühungen und Maßnahmen zur Gleichberechtigung, immer noch Benachteiligung erfahren und von Armut bedroht sind.
Die Gründe dafür sind vielfältig.
Oft sind Frauen immer noch dazu gezwungen ihre beruflichen Ambitionen zurückzustecken, um sich um Kinder und Familie zu kümmern, da fehlende Möglichkeiten zur Kinderbetreuung ihnen keine andere Wahl lassen. Das bedeutet nicht nur Einbußen im Hier und Jetzt,sondern auch verringerte Einzahlungen in die Rentenversicherung. Mini- und Teilzeitjobs reichen kaum aus, um davon den Lebensunterhalt zu bestreiten oder gar eine Familie zu ernähren. Vor allem Alleinerziehende und Frauen im Leistungsbezug sind daher besonders häufig von Armut betroffen.
Auch die Pflege von Angehörigen wird in 90% der Fälle von Frauen übernommen. Tätigkeiten, die nicht vergütet werden.
Häufig ist es auch so, dass frauentypische Berufe, die meist im sozialen Bereich angesiedelt sind, finanziell weitaus schlechter gestellt sind als andere. Selbst für völlig identische Tätigkeiten erhalten Frauen aufgrund des Gender Pay Gaps durchschnittlich immer noch bis zu 21% weniger Gehalt als Männer.
Ein weiteres entscheidendes Risiko für Frauen in Armut zu geraten, beginnt bereits bei der sozialen Herkunft. So ist die Gefahr später selbst einmal in Armut leben zu müssen sehr viel höher, wenn man bereits in eine arme Familie hineingeboren wird. Auch eine geringere Schul- und Ausbildung können den Weg in Armut ebnen.
„Es muss etwas passieren!“ so sind sich van Stephaudt und die Teilnehmerinnen der interessanten Runde am Ende einig.
„Die Bundesregierung muss jetzt handeln! Wir brauchen umfassende Maßnahmen um Frauen zu stärken. Bessere Löhne für soziale Berufe, gleiches Geld für gleiche Arbeit, zuverlässige Kinderbetreuung und eine Berücksichtigung von Pflegezeiten für die Rente.“
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