li.Heidi Pechmann Bürgermeisterkandidatin re. Lothar Sievert

Verkehrswende für unsere Stadt

Grüne fordern Tempo 30 und autofreie Innenstadt

Der Wunsch nach Bauland ist in Drensteinfurt seit Jahren ungebrochen hoch und sorgt für eine expansive Entwicklung von Baugebieten. So wurden in den letzten 20 Jahren große Baugebiete westlich der Bahn entwickelt mit weitreichenden Folgen für die Infrastruktur. Insbesondere bei der Konrad-Adenauer-Straße, der Schützenstraße, Hammerstraße und dem Ahlener Weg muss mittlerweile von einer innerstädtischen Verkehrsachse gesprochen werden. „ Leidtragende dieser Entwicklung sind die Bürger*innen, insbesondere die direkten Anlieger“, betont Lothar Sievert, aktiv für die Grünen im Bauausschuss. „ Mit den derzeit in der Umsetzung befindlichen Baugebieten kommen rund 850 Wohneinheiten hinzu. Eine Entwicklung, die nicht nur die Anlieger der genannten Straßen mit großer Sorge in Punkto Lärm betrachten.“
Lärm, meist von Menschen gemacht, wird von weit mehr als 60 % der Bevölkerung als störend empfunden, hier steht an erster Stelle der Lärm durch Straßenverkehr. Eine Entwicklung, die nicht ohne Folgen bleibt. Lärm kann langfristig starke gesundheitliche Schäden wie Herz-Kreislauf- Beschwerden, Schlafstörungen oder Konzentrationsstörungen verursachen. Verkehrslärm kann bei Kindern Konzentration und Lernverhalten beeinflussen.
Bereits 2014 wurden von der Bezirksregierung Lärmwerte von 69 db tags und 58 db nachts ermittelt. Mittlerweile muss von deutlich mehr Fahrzeugen pro Jahr ausgegangen werden mit der Folge, dass die db Werte über die gesetzlichen Höchstwerte von 70 db tags und 60 db nachts gestiegen sein dürften.Dies wurde bereits in einer Veranstaltung der Grünen am 27.02.2019 zum Thema Lärmschutz deutlich. „Hinzu kommt, dass geschätzt rund 15% der Verkehrsteilnehmer deutlich zu schnell unterwegs sind“, so Sievert.
Höchste Zeit also, parallel zur Umsetzung des Baugebiets Mondscheinweg, diese Straßen neu zu gestalten. Durch den Mondscheinweg wird sich die Zahl der Anbindungen an der Konrad-Adenauer-Straße auf mindestens 12 erhöhen .Viele dieser Anbindungen werden zur Querung von Fußgängern, Schülern und Radfahrern genutzt. „ Eine Entschleunigung des Verkehrs von der Q 1 bis zu den Gewerbebetrieben mit Tempo 30 Zonen erhöht die
Seite 2 zur Pressemitteilung vom 15. Juli 2020

Sicherheit der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer und reduziert die Lärmbelastung für Anlieger“ erklärt Heidi Pechmann, grüne Bürgermeisterkandidatin.“ Das Gesamtbild der Konrad-Adenauer-Straße sollte durch einen neu zu schaffenden Allee-Charakter die Wohnbebauung links und rechts unterstreichen, des weiteren stehen diverse Vorschläge baulicher Maßnahmen aus dem grünen Antrag aus Mai 2019 zur Überplanung der Konrad- Adenauer- Straße im Raum. Zu nennen sind beispielsweise Kreisverkehre, neben der Kreuzung Schützenstraße auch im Bereich Bürener Straße, Raiffeisenstraße oder bei weiteren neuer Baugebietsanbindungen, verschwenken oder verjüngen der Fahrbahn, auch mit Entsiegelung von Teilflächen, Aufpflasterungen oder Materialwechsel im Fahrbahnbereich oder die Möglichkeit der Anordnung von zusätzlichen Parkplätzen auch in Nähe des neuen Kindergartens“.
Die Schützenstraße benötigt ebenfalls eine Entschleunigung, insbesondere in den Kreuzungsbereichen verbunden mit Lärmschutz. Die einmalige Möglichkeit, dieses mit der geplanten Sanierung zu verbinden, scheint derweil ungenutzt zu verstreichen. Die Schützenstraße in ihrem derzeit maroden Zustand mit zahlreichen Löchern im Asphalt treibt den db Wert weiter nach oben, die Sanierungsmaßnahme ist ohne weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen geplant.
Am Ahlener Weg hilft ein Kreisverkehr an der Kreuzung Baugebiet Blumenstraße, um den ortseingehenden Verkehr herunter zu bremsen und eine sichere Zufahrt aller Verkehrsteilnehmer aus dem neuen Wohngebiet zu gewährleisten. Für die Hammer Straße bietet sich beispielsweise die Möglichkeit, den Straßenbelag optisch zu variieren, um die Tempo 30 Zone zu verdeutlichen. .
Parallel dazu muss der Schwerlastverkehr weiter reduziert und über den Außenbereich geleitet werden, die Grünen fordern hier ein generelles Durchfahrtsverbot für Drensteinfurt.
Der als verantwortlicher Straßenlastträger zuständige Kreis Warendorf scheint bislang keinen Willen zu zeigen, den neuen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Zu dem Beschluss des Bauausschusses auf Prüfung gab es bis heute keine Rückmeldung. Hier muss konsequent politischer und öffentlicher Druck auf das Handeln und die Entscheidung der Kreisverwaltung aufgebaut und gehalten werden.
In der Gesamtheit aller Maßnahmen muss auf den innerstädtischen Hauptverkehrsachsen Tempo 30 umgesetzt werden, mit Vorrang für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer sowie für den Lärmschutz der Anlieger, so die Grünen abschließend. Ergänzend dazu, steht eine autofreie Innenstadt auf dem Plan. Das ist ein großer Meilenstein Richtung lebenswerte Stadt Drensteinfurt.

Quellenverzeichnis : Umweltfibel BW ,BZR Münster, eigene Erhebungen

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