li. Maria Tölle re. Uwe Egert

Drensteinfurt klimaneutral bis 2030

Grüner Plan zum Klimaschutz

Die Klimaveränderung schreitet voran. Auch wenn „Corona“ das augenblickliche Thema ist, das unsere Gesellschaft bewegt, wir müssen handeln. Die letzten beiden Sommer und auch der vergangene Winter haben gezeigt, dass die Folgen des Klimawandels eine existentielle Bedrohung darstellen, sowohl für unsere Gesellschaft als auch für die Umwelt. Extreme Wetterbedingungen wie Dürre, Hitzewellen, schwere Regenfälle und deren Folgen haben wir alle bereits zu spüren bekommen, die Bilder der sterbenden Wälder, die an Dürre und Käferbefall leiden, haben wir noch vor Augen.

„Wenn wir es bis 2035 schaffen, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase auf nahezu Null abzusenken, gibt es eine berechtigte Hoffnung, den Klimawandel zu stoppen. Das erfordert jedoch eine Transformation unserer Wirtschafts- und Energiesysteme und ein Umstieg von den fossilen Energieträgern zu den erneuerbaren Energien. Es erfordert auch einen Paradigmenwechsel in der Politik, um konsequent die Rahmenbedingungen für einen wirksamen Klimaschutz vorzugeben. Und es erfordert den Willen bei uns selbst, um uns auf diese drastischen Veränderungen einzulassen“ so der renommierte Meeresbiologe und Ökologe Dr. Udo Engelhardt.

Der politische Wille ist in Drensteinfurt bereits geäußert worden. Im Mai 2019 wurde nach harter Diskussion und Dank der Beharrlichkeit der GRÜNEN der Klimanotstand beschlossen, der Klimaschutz sollte höchste Priorität auch in Drensteinfurt haben. „Leere Worte“, so Marc Harenkamp, Vorstandsmitglied der Drensteinfurter GRÜNEN, „seitdem ist so gut wie nichts passiert, wir haben wieder ein Jahr verloren. Wir brauchen verbindliche Vereinbarungen.“
Die GRÜNEN gehen jetzt mit einem Plan zum Klimaschutz an den Start, detailliert ausformuliert in ihrem in den nächsten Wochen erscheinenden Wahlprogramm, abrufbar auf der grünen Homepage www.gruene-drensteinfurt.de. Direkte Maßnahmen unter anderem in den Bereichen Energie, Stadtentwicklung, Mobilität und Umwelt zeigen auf, wie es in Drensteinfurt gehen kann.
Zielsetzung ist: Drensteinfurt, klimaneutrale Kommune bis spätestens 2030.

Ein zentraler Punkt des Klimaschutzplans ist ein sofortiger Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern, erneuerbare Energien wie beispielsweise Solar und Windkraft sind die Alternative. Der Energieverbrauch in Drensteinfurt soll bis zur Klimaneutralität immer weiter reduziert werden und ist letztendlich zu 100% aus erneuerbaren Energien zu decken.
Unsere klimaschädliche Lebens- und Wirtschaftsweise zementiert sich und belastet die Allgemeinheit. Die Kosten, die durch Klimaveränderungen entstehen, werden der Gesellschaft überlassen. Dies wiederum bedeutet, dass für diese immensen entstehenden Kosten letztendlich unsere Kinder geradestehen müssen.

Zum Thema Flächenverbrauch setzten die GRÜNEN auf die Identifizierung von Nachverdichtungspotentialen – Baulücken schließen und effiziente Flächennutzung – statt auf neue Baugebiete. Hier sind kreative Lösungen gefordert, wie zum Beispiel Jung kauft Alt, Wohnungstausch (Klein gegen Groß), aber auch energetische Altbausanierung. Höchste Klimaschutzanforderungen und energieeffiziente Bebauung bei Neubauten sind selbstredend. „Der Flächenverlust durch Bebauung zerstört Landwirtschafts- und Naturflächen und wirkt sich negativ auf Klimawandel und Artenvielfalt aus“, betont Uwe Eggert, aktiv als sachkundiger grüner Bürger.

Im Bereich Mobilität stehen die GRÜNEN für eine alltagstaugliche, bezahlbare und nachhaltig umweltfreundliche Verkehrspolitik. Neben der grundsätzlichen Forderung nach Stärkung des ÖPNV in allen Ortsteilen durch bessere Taktung, Linienausbau, Kapazitätserweiterung und Erhöhung der Zuverlässigkeit, stehen Maßnahmen zur Verkehrs-beruhigung und Lärmschutz im Fokus. Maximal Tempo 30 auf innerstädtischen Hauptverkehrsachsen, Durchfahrtsverbot für Schwerlastverkehr, autofreie Innenstadt und Vorrang für Fuß- und Radverkehr flankieren das. Diese Maßnahmen werden die Lebensqualität im Ort maßgeblich erhöhen. Dies ist bereits heute an vielen Beispielen nachvollziehbar.

Industrielle Landwirtschaft trägt lt. Umweltbundesamt maßgeblich zur Emission klimaschädlicher Gase bei. Dafür verantwortlich sind vor allem Methan-Emissionen aus der Tierhaltung, das Ausbringen von Wirtschaftsdünger (Gülle, Festmist) sowie Lachgas-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Böden als Folge der Stickstoffdüngung (mineralisch und organisch). „ Die Ablehnung gegenüber einer tierschutzwidrigen, agrarindustriellen Produktion von Lebensmitteln ist ebenfalls Bestandteil unseres Klimaschutzplans“, erklärt Maria Tölle, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, „Wir müssen ein neues, ökologisches Bewusstsein schaffen für eine naturbewusste, biologische Landwirtschaft und für regionale Wertschöpfung“
„Der Klimawandel wird zu grundlegenden Veränderungen führen bis hinein in unsere alltägliche Lebensweise, auch hier in Drensteinfurt. Unsere Stadt muss jetzt als Gemeinschaft die notwendigen Schritte angehen, um schnelle, grundlegende und sozial gerechte Umsteuerung und Veränderung auf den Weg zu bringen und zeigen, wie wir Klimaschutz auf kommunaler Ebene erfolgreich gestalten können“ so die GRÜNEN abschließend. Es müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

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