Friedrich Ostendorff machte es der interessierten Gruppe an Zuhörern am Donnerstag leicht,
mit ihm ins Gespräch zu kommen. Er berichtete kurz über seinen beruflichen und politischen
Werdegang und betonte, dass Drensteinfurt für ihn kein unbekannter Ort ist, hat er doch hier
zwei Biolandkollegen in Mersch und in Rinkerode.
Da er als Bundestagsabgeordneter nicht sehr viel Zeit für seine Äcker hat, leitet seine Frau
den Hof zusammen mit zwei Angestellten. Man merkte ihm die langjährige politische Praxis an,
er kannte sich sehr gut aus in allen offenen Fragen der konventionellen und der ökologischen
Landwirtschaft.
Als Grüner und als Biobauer würde er sich, genau wie wir, natürlich einen schnelleren Umbau der
konventionellen Landwirtschaft wünschen. Der Weg muss ganz klar weg von den umweltbelastenden und
wenig artgerechten Produktionsweisen, hin zu ökologischer Bewirtschaftung führen, was aber an
verschiedenen Faktoren scheitert. So weigert sich eine große Supermarktkette beharrlich, für ein
Qualitätsprogramm 4 Cent mehr für ein Kilo Schweinefleisch an die Bauern zu bezahlen.
Um überhaupt etwas für das Wohl der Nutztiere zu erreichen, schlug er deshalb zum Beispiel eine
Verlagerung der Direktförderung von 15% in der Schweineproduktion zugunsten von mehr Platz im Stall
und mehr Tageslicht vor.
Er erwähnte auch, dass unsere Art der Landwirtschaft, die ihre überschüssigen Fleisch- und Milchprodukte
zu Dumpingpreisen in Afrika auf den Markt bringt, den afrikanischen Bauern ihre Existenzgrundlagen raubt
und so eine der Fluchtursachen auf dem Kontinent ist.
Zum Schluss bedankte sich der OV bei Friedrich Ostendorff für die interessante und informative Veranstaltung
und überreichte ein kleines Geschenk.
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