Bild von Ulrike Löw

Das Recht auf Ehe wird für alle Wirklichkeit

Wir haben es geschafft. Der Bundestag hat am 30.06.17 endlich „ja“ gesagt für die
„Ehe für alle“. Ja zu gleichen Rechten für alle die sich lieben, ja zur Vielfalt in unserem
Land, zur Gleichstellung von Schwulen und Lesben. Dies ist ein großer Gewinn für unsere
Gesellschaft und ein großer Erfolg für die Grünen und die LGBTI Community.

Bereits 1994 hatten Bündnis 90/Die Grünen den ersten Gesetzentwurf zur Öffnung der Ehe in den Bundestag eingebracht. Nach jahrzehntelangem Kampf, nach langen Blockaden durch Schwarz-Gelb und zwei Großen Koalitionen, nach endlosen Diskussionen, in denen Lesben und Schwulen oft in verletzender Weise die gleiche Würde abgesprochen wurde, sind nun alle Menschen vor dem Standesamt gleich.

Seit drei Jahrzehnten kämpfen wir Grüne für die “Ehe für alle”. Jetzt endlich hat sich Angela Merkel auf unseren Druck hin bewegt und die Abstimmung in ihrer Fraktion als Gewissensentscheidung freigegeben. Und das Gewissen der Abgeordneten hat richtig entschieden. Beschlossen wurde heute ein Gesetzentwurf des Bundesrates, initiiert in 2015 von Irene Alt, der grünen Familienministerin von Rheinland-Pfalz, mit 339 Ja Stimmen gegen 226 Nein Stimmen sowie 4 Enthaltungen. Selbst Angela Merkel war trotz des augenscheinlich jüngsten Gesinnungswandels nicht überzeugt und
stimmte mit “Nein”.

Wir vom Ortsverband Bündis90/Die Grünen Drensteinfurt freuen uns, dass sich Deutschland nun als
das 23. Land Europas der “Ehe fü alle” angeschlossen hat.
OV Mitglied Janine Halfkann, traf sich am 2. Juli gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der LGBTI Community zu einer Kundgebung auf der Stubengasse in Münster, zu der die Gruppe Transident, sowie die Aidshilfe Münster gemeinsam mit dem CSD Münster aufgerufen hatte, um die historische Entscheidung bei Livemusik und verschiedenen Redebeiträgen zu feiern.

Aber Anfeindungen und Ausgrenzung von Lesben und Schwulen sind damit noch nicht beendet. Mit dem Rückenwind der heutigen Entscheidung gilt es, Diskriminierungen im Alltag noch stärker entgegenzutreten. So erleben auch heute noch 82 Prozent der lesbischen, schwulen und bisexuellen Jugendlichen Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung. Das darf niemand kalt lassen. Daher kämpfen wir weiter mit der Zivilgesellschaft um Respekt und Akzeptanz. Für alle!

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